„Mathe ist supertoll: Man kann so viel selbst machen und eigenen Lösungen finden“, schwärmt die junge Professorin Dr. Claudia Strauch. Im Rahmen der Kooperation des Hebel-Gymnasiums mit der Mathematik-Fakultät der Universität Mannheim besuchte die Stochastik-Professorin die beiden Mathe-Plus-Kurse, um über den Reiz eines Mathematik-Studiums zu sprechen.
Vermittelt wurde der Kontakt durch Dr. Peter Parczewski , der unter anderem auch den Tag der Mathematik an der Mannheimer Uni organisiert.
Die gebürtige Brandenburgerin Strauch begann in Ulm ein Studium „Wirtschaftsmathematik“. „Daran hat mir die Mathematik gefallen: Es passte zu meiner Lust am Denken. Das Auswendiglernen war nicht so mein Ding.“ Später hat sie sich in ihrer Doktorarbeit in Hamburg auf Statistik spezialisiert. „Mir gefällt es, sehr analytisch an Fragestellungen heranzugehen.“
Stochastik umfasst Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik. „Hier gibt es sehr viele aktuelle Anwendungen“ – so Claudia Strauch. Denn meist müssen aus gegebenen Daten unbekannte Werte geschätzt werden. Gerade in Zeiten von „Big Data“ ist es eine Herausforderung, aus dieser Fülle die richtigen Informationen herauszuziehen. Die optimale Schätzfunktion oder die passende Wahrscheinlichkeitsverteilung zu finden ist dann die Aufgabe der Mathematiker. Viele Aufgabenstellungen kommen aus der Physik (Mit welcher Wahrscheinlichkeit ist wirklich das Higgsteilchen gefunden worden?) oder aus der Finanzwelt (Wie modelliere ich Aktienkurse?). Auch die künstliche Intelligenz benutzt Methoden der Stochastik.
„Als Schülerin dachte ich immer, die Mathematik sei fertig. Aber nein: Es gibt noch viele offenen Probleme“, erzählt die Professorin. „Ein Mathe-Studium ist harte Arbeit. Doch die Investition lohnt sich.“
(Birgit Schillinger)