Schwerpunkte
Die Fähigkeiten, selbstbestimmt ethisch-moralische Entscheidungen zu treffen, tolerant gegenüber anderen Glaubensrichtungen zu sein, logisch argumentieren und diskutieren zu können, sind essentiell, um als mündiger Bürger in einem demokratischen Rechtsstaat wie Deutschland partizipieren zu können. Gerade die rasch fortschreitende (bio-)technische Entwicklung wird verantwortungsbewusstes Handeln zunehmend fordern.
Der Ethikunterricht trägt maßgeblich dazu bei, den Schülern und Schülerinnen diese Kompetenzen zu vermitteln.
Darüber hinaus sehen sich Schüler heutzutage einem sehr vielfältigen und vielleicht auch verwirrenden Werte- und Sinnangebot ausgesetzt. Dabei hilft die Beschäftigung mit der Frage nach einem "guten Leben" den Schülern, sich zu orientieren und positionieren und trägt somit zu ihrer Persönlichkeitsentwicklung bei.
Um diese Funktionen zu gewährleisten, werden im Ethikunterricht drei inhaltliche Bereiche eingehend behandelt.
Ethisch-moralisches Handeln in unserer Zeit
Wichtige ethisch-moralische Fragestellungen zu untersuchen ist der wichtigste Teil des Ethikunterrichts. Niemand kann sich der Frage entziehen, was "richtiges", "gutes" und damit moralisches Handeln ist. Die Fragestellungen des Unterrichts sind relevant für jede Altersstufe und werden zunehmend komplexer.
In den unteren Klassenstufen mag es um simple Verhaltensregeln gehen, die einen zur Goldenen Regel, später zum kategorischen Imperativ und zum Utilitarismus führen, um nur Beispiele zu nennen.
In den oberen Klassenstufen werde aktuelle Fragestellungen des ethischen Diskurses aufgenommen. Beispielsweise kann die staatliche Bevormundung des Individuums thematisiert werden oder aktuelle problematische Fälle der Wissenschaftsethik, wie die Entscheidungen selbstfahrender Autos, die von einer künstlichen Intelligenz gesteuert werden. Besonders Moralische Dilemmata zeigen den Schülern und Schülerinnen die Grenzen der Allgemeingültigkeit moralischer Entscheidungen auf.
Philosophie
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Ethikunterrichts ist die eingehende Auseinandersetzung mit einigen der wichtigsten Philosophen. Ob Sokrates oder Kant, die Schüler lernen die wichtigsten Theorien und Methoden im Kontext des historischen Geschehens und vor allem sie auch anzuwenden. Darüber hinaus ist die Analyse von philosophischen Texten hilfreich, um den Schülern logisches Argumentieren und respektvolles, zielorientiertes Diskutieren nahezubringen.
Die großen Weltreligionen
Die Schülerinnen und Schüler lernen die Kultur und Geschichte der großen Weltreligionen kennen und beschäftigen sich eingehend und auch kritisch mit den verschiedenen Glaubensgrundsätzen und die daraus erwachsene Glaubenspraxis der Religionen.
So besuchen die Klassenstufen 7-10 auch Synagogen, Moscheen oder Kirchen, um einen authentischen Eindruck der verschiedenen Religionen zu vermitteln. Diese Auseinandersetzung mit Judentum, Islam, Buddhismus und Christentum ist nicht nur notwendig, um die Geschichte und Kultur verschiedener Völker zu verstehen, sondern fördert auch Toleranz gegenüber anderen Glaubensrichtungen.
Exkursionen
- Gedenkstättenbesuch (KZ-Gedenkstätte Natzweiler-Struthof)
- Gastreferenten/-referentinnen
- Besuch einer Synagoge, Moschee und einer Kirche