01.12.20

In der dunklen Jahreszeit: Licht am Rad und helle Kleidung!

„Was seht ihr in dem Tunnel?“, fragt Verkehrspädagoge Michael Fröhlich. Die Schüler berichten von einer Puppe, einem Rad mit Reflektoren, einem Schulranzen und anderen Kleinigkeiten. Aber die zweite Puppe auf dem zweiten Rad haben fast alle übersehen. Das war eine beeindruckende Demonstration, dass Fahrräder ohne Reflektoren und ohne Licht sowie Radfahrer in dunkler Kleidung leicht übersehen werden.

Der Dunkeltunnel, den der Heidelberger ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club) vor dem Hebel-Gymnasium aufgebaut hatte, ist sechs Meter lang und recht dunkel – vergleichbar mit der Lichtsituation, wenn die Kinder morgens in die Schule oder abends zum Sport radeln. Die Sichtbarkeit ist ein wichtiges Thema bei der Aufklärungsstunde, die Michael Fröhlich wieder – wie immer zu Beginn des Winters – für die Fünftklässler am Hebel-Gymnasium hält. Lehrerin Steffi Haaf hatte sich dieses Jahr um die Organisation gekümmert.

Unabhängig von der Beleuchtung müssen Radfahrer und Fußgänger selbst darauf achten, sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen, und dürfen sich nicht auf die Reaktion der Autofahrer verlassen. An einem Beispiel zeigt Fröhlich die Reaktionsverzögerung: Ein Schüler soll den fallenden Schraubenzieher aufhalten, aber bis die Finger zupacken, ist der Schraubenzieher schon am Boden. Die Reaktionszeit von einer Sekunde bedeutet, dass ein Autofahrer zunächst noch ungebremst weiterfährt, nachdem er ein Hindernis, zum Beispiel einen Radfahrer, erkannt hat und bremsen will. Bei einem Tempo von 50 Stundenkilometern rast das Auto also noch 15 Meter in voller Geschwindigkeit weiter und kommt erst nach 25-30 Metern zum Stehen. Da liegt der Radfahrer schon längst drunter… „Das hat Herr Fröhlich gut erklärt“, meint Fünftklässler Thomas überzeugt.

Zu dem Service gehört auch ein kostenloser Fahrradcheck, den der ADFC-Mitarbeiter Mike Fedorchenko durchführte. Bei der Überprüfung auf Bremsen und Licht halfen ihm jeweils einige Eltern. „Das gibt es nur am Hebel, dass mich die Eltern beim Check unterstützen“, lobte er die engagierten Mütter und Väter.

Birgit Schillinger

Ida Körner (Mitte) und Laura Lippke (beide Klasse 5b) schauen in den Dunkeltunnel und Verkehrspädagoge Michael Fröhlich vom ADFC wird später fragen, was sie erkannt haben.
Ida Körner (Mitte) und Laura Lippke (beide Klasse 5b) schauen in den Dunkeltunnel und Verkehrspädagoge Michael Fröhlich vom ADFC wird später fragen, was sie erkannt haben.
Verkehrspädagoge Michael Fröhlich vom ADFC demonstriert am fallenden Schraubenzieher, wie lange die Reaktionszeit ist, und erklärt dann, was das für die Verkehrsteilnehmer bedeutet.
Verkehrspädagoge Michael Fröhlich vom ADFC demonstriert am fallenden Schraubenzieher, wie lange die Reaktionszeit ist, und erklärt dann, was das für die Verkehrsteilnehmer bedeutet.