21.11.23

Wie man Streit schlichtet: Ausbildung am Hebel-Gymnasium

„Rotfuchs“ nennt Lotta den Klassenkameraden Simon wegen seiner roten Haare. Das ärgert ihn und er fühlt sich verletzt. Im Sportunterricht rächt er sich und wird sogar gewalttätig. Diese fiktive Streitsituation ist ein Beispiel für eine Aufgabe, mit der sich die Streitschlichter befassen müssen.

Die Ausbildung zum Streitschlichter ist ein Angebot für Mittelstufenschüler des Hebel-Gymnasiums. Die Lehrerinnen Kerstin Bellemann und Valeria Linder besprechen in einem zweitägigen Seminar die Aufgaben und Anforderungen der Schlichtung.

Es werden die Grundlagen einer guten Gesprächsführung erläutert: Die Streitschlichter müssen natürlich unparteiisch sein, ihre „Kandidaten“ ernst nehmen und sie nicht „verhätscheln“. Die streitenden Parteien müssen sich an Regeln halten. Sie sollen beispielsweise keine Schimpfwörter verwenden, den anderen ausreden lassen und die Wahrheit sagen.

Wie funktioniert das Angebot der Streitschlichtung? Wenn zwei Schüler sich streiten, schickt sie der Lehrer zu den Streitschlichtern – aber die streitenden Parteien müssen freiwillig in das Schlichtungsgespräch gehen, das dann von einem Schlichter-Duo geführt wird. Am Ende steht eine Einigung, die schriftlich festgehalten wird. Die Streitschlichter stehen dann nach der Ausbildung auch noch in der Oberstufe der Schulgemeinschaft zur Verfügung. „Mir hat das Seminar viel gebracht“, meint eine Achtklässlerin, „ich habe so einiges gelernt, was ich auch im Alltag anwenden kann.“

Birgit Schillinger