Mit „Handys sind wunderbar“ begrüßte Erwin Markowsky die Schüler im Lutherhaus. Damit hatte er sich schon die Aufmerksamkeit gesichert – aber was dann folgte, war nicht immer schmeichelhaft. Sollte es auch nicht sein. Denn der IT-Sicherheitsexperte warnte bei der Veranstaltung „SpardaSurfSafe: Fun + Risk im Netz“ überzeugend vor leichtsinnigem Umgang mit Daten und Bildern im Internet. Vom Hebel-Gymnasium kamen die Klassen sechs bis neun in den Genuss des Vortrags.
Makowsky ist ein „White-Hat-Hacker“. Die White-Hats sind Hacker, die Systeme und Netzwerke ohne böse Absicht testen, Sicherheitslücken erkennen und dadurch die Unternehmen schützen. Zunächst präsentierte er auf der Leinwand öffentlich die Liste der Handys im Raum und zeigte, wie man das Wlan nicht nur kurzzeitig unterbrechen, sondern in den Einstellungen ausstellen kann. Sehr beeindruckend war dann die Demonstration, wie künstliche Intelligenz aus einer zehnsekündigen Aufnahme einen Redebeitrag nachstellen kann: Der Referent „hielt“ auf der Leinwand eine nie gesprochene Rede, bei der seine Stimme, Mimik, Lippenbewegung und Gestik perfekt imitiert wurde. „Da hat kein Zuhörer eine Chance, dies als Deepfake – also Lüge – zu erkennen“, erklärte Markowsky. Auch ließ er seinen lebensecht wirkenden Avatar mithilfe der KI einen Text in fremden Sprachen, die er nicht beherrscht, fehlerfrei sprechen.
Später ging es um Bilder und Beiträge: „Alles, was ihr online teilt, ist ein digitaler Fußabdruck, der euch ein Leben lang verfolgt.“ Und auch sichere Passwörter kamen zur Sprache. Während ein einfaches Passwort in Sekunden gehackt werden kann, bräuchte ein Computer für eine „gutes“ Passwort Jahrhunderte, um es durch Ausprobieren zu finden. „Er hat mir schon ein wenig Angst gemacht“, meinte eine Sechstklässlerin und nahm sich vor, künftig nicht mehr so leichtsinnig persönliche Inhalte ins Netz zu stellen.
Birgit Schillinger
