Kann man mathematisch zeigen, wie wahrscheinlich die Häufung von Klimarekorden ist? Ja! Im Hebel-Gymnasium berechnete die Mathematik-Studentin Maybritt Schillinger mit den Schülern der Mathe-AG die erwartete Häufigkeit von Hitzerekorden in einer „zufälligen Welt“.
Maybritt engagiert sich bei den „Scientists4future“. Um die „Fridays For Future“-Bewegung zu unterstützen, hatten sich Wissenschaftler weltweit zu den „Scientists4future“ zusammengeschlossen. Die Heidelberger Scientists-Mitglieder haben nun Unterrichtsstunden vorbereitet, in denen sie Wissen über den Klimawandel auf Schülerniveau vermitteln. Die Schulen können die Wissenschaftler buchen. Daher kam nun die ehemalige Hebel-Schülerin nach Schwetzingen und hatte sich das Thema „Rekorde“ vorgenommen.
Wenn die Temperaturwerte der letzten 140 Jahre in Jahrzehnt-Päckchen betrachtet werden, kann man bei diesen 14 Werten berechnen, wie viele Rekorde zu erwarten wären, falls die Wetterdaten nur zufällig schwanken. Ein Hitzerekord ist dabei so definiert, dass er höher ist als alle Werte vorher. Um den Zufallsmechanismus zu verdeutlichen, schrieben die Schüler 14 beliebige Zahlen auf Kärtchen, mischten diese und schauten dann, wie viele Höchstwerte sie in ihrer zufälligen Reihenfolge erhalten haben.
Bei der anschließenden mathematischen Berechnung ermittelten die Schüler die erwartete Anzahl von 3,25 (zusammen mit dem ersten Wert, der immer als Rekord mitgezählt wird). Das heißt, dass außer dem ersten Wert noch 2,25 Hitze- und 2,25 Kälterekorde unter den 14 Messdaten zu erwarten gewesen wären. Und in der Realität? Da gab es acht Hitzerekorde und keinen Kälterekord! Die Wahrscheinlichkeit für eine solche Anzahl an Hitzerekorden ist eins zu 5000 – die Schüler waren beindruckt. Und Maybritt war von den jungen Mathe-Cracks begeistert: „Die haben so toll mitgedacht und mitgemacht.“
Birgit Schillinger