Jaja, der Siegfried war als Kind „ein verwöhnter Rotzlöffel“. Trotz Nachhilfe bleibt er in der Schule sitzen. In der Lehre bei einem Schmied wird er für das Leben abgehärtet. Dann folgen Abenteuer auf Abenteuer, kombiniert mit Liebe, Intrige, Betrug und Rache.
Eine außergewöhnlich freche Interpretation der Nibelungensage durften die Hebel-Schüler erleben. Der Mainzer Schauspieler Tino Leo erzählt in einer Schulstunde das Leben Siegfried in modernen Worten. Das packt die Schüler, sie verfolgen gebannt seinen lebhaften Darbietungen. Tino Leo schlüpft dabei in 14 Rollen – von Siegfried über Brünhilde bis Hagen.
Einbettet ist die Sagenerzählung in eine Reportage: Tino Leo berichtet von den Auseinandersetzungen, als seien es sportliche Veranstaltungen. Die Liebesnacht wird dann auch mal – zum Vergnügen des Publikums – zu einer Kissenschlacht…
Der 41jährige Schauspieler ist auch Autor, Sprecher (in Hörspielen und Internetspielen) sowie Leiter der Mainzer Schauspielschule. Er zeigte seine unterhaltsame Show am Hebel-Gymnasium den Schülern der sechsten und siebten Klassenstufe. Anschließend stellt er sich noch den zahllosen Fragen der Schüler: „Was war ihr Lieblingsstück?“ „Das liebste Stück ist immer das aktuelle“, antwortet Leo. Auf die Frage „Was machen Sie, wenn Sie den Text vergessen haben?“ erzählte er ein Erlebnis, als er seine Schauspielkollegin umarmte und ihr ins Ohr flüsterte, er wisse den Text nicht mehr. Woraufhin sie zurückflüsterte: „Ich auch nicht!“ und beide übersprangen den vergessenen Absatz.
Birgit Schillinger