79 strahlende Gesichter, zwei Mal Traumnote 1,0, Notenschnitt 2,2 – Dieser Abiturjahrgang kann stolz auf sich sein. Dementsprechend genossen die Schüler sowie ihre Eltern und die Lehrkräfte den gelungenen Abi-Ball in der in Grün-Weiß-Gold geschmückten Aula.
Das Abitur sei „ein Meilenstein, der das Ende eines wichtigen Kapitels markiert und gleichzeitig den Beginn eines neuen, aufregenden Weges“, würdigte Schulleiter Stefan Ade den Anlass dieser Feier. Auf das Motto „TherAbi – Wir verlassen die Anstalt“ ging er ein und fragte, „ob die Bezeichnung „Anstalt“ für das Hebel-Gymnasium eher rückblickend-liebevoll oder kritisch-ironisch zu verstehen“ sei. Er gab ihnen mit auf den Weg: „Denken Sie daran, dass das Lernen nicht mit dem heutigen Tag endet. Das Leben selbst ist ein ständiger Lernprozess.“
Für das beste Abitur des Jahrgangs erhielt Moritz Brand den Hebelpreis der Stadt Schwetzingen. Bürgermeister Matthias Steffan lobte nicht nur den herausragenden Schüler, sondern auch das Hebel-Gymnasium als „Exzellenzschule, wo Bildung gefördert und gefordert“ werde. Moritz wurde später noch mit zahlreichen Leistungspreisen der verschiedenen Fächer überhäuft. Darunter war auch der renommierte Ferry Porsche Preis mit strengen Vergabe-Richtlinien in den Fächern Mathematik und Physik. Vor allem in der Mathematik zeigte sich Moritz` Begabung und Begeisterung. Hier hat er im Laufe seiner Schulzeit viele Preise bei Wettbewerben gewonnen. Und nun möchte er sein Lieblingsfach auch ab Herbst in Bonn studieren.
Medizin dagegen ist der Studienwunsch der zweiten 1,0-Abiturientin Annamaria Thalmeier. Da sie das beste Abitur im Fach Deutsch geschrieben hatte, war ihr die Ehre zuteil, die Scheffelpreisrede zu halten. Und diese intelligente, tiefsinnige Rede hatte es in sich. Annamaria nutzte die Gelegenheit, „ein Plädoyer für die Literatur und für das Lesen“ zu halten. „Denn, wenn wir lesen, was tun wir anderes als fremde Menschen von innen heraus mitzuerleben, mit ihren Augen zu schauen, mit ihrem Hirn zu denken?“, zitierte sie Stefan Zweig und erläuterte, wie sich durch bereichernde Lektüren – dazu zählen auch die Schullektüren – der Horizont erweitert. Toleranz und Offenheit, sich mit unerwarteten Charakteren auseinandersetzen zu dürfen, entwickeln den Menschen weiter.
Und dann zauberte Annamaria ein Gänsehaut-Gefühl in das Publikum: Sie dankte „einem besonders wichtigen Menschen in meinem Leben, der mich zur Literatur geführt hat, mir diese Tür geöffnet hat und den ich für immer in meinem Herzen tragen werde. Cornelius Kieser.“ Der beliebte Gründer der Schwetzinger Buchhandlung war vorletzte Weihnachten überraschend gestorben. Sie schwärmte von seinem Buchladen, „einem der schönsten Orte in dieser Stadt“. „Ihm möchte ich diesen Preis widmen.“ Tosender Applaus.
Es folgten die Übergaben der offiziellen Leistungspreise in verschiedenen Fächern. Auch Hanne Bauer-Müllenbroich überreichte im Namen des Freundeskreises Leistungspreise, die meist von Privatpersonen gespendet wurden. Den Reigen der Preisverleihungen durfte Indra Trapp, Vorsitzende des Elternbeirats, beenden: Sie zeichnete Tim Johnston (Technik AG) und Anna-Sophia Hoffmann (Tierpflege AG) für ihr besonderes soziales Engagement aus. Für fröhliche Stimmung sorgten die Stufenband „Canibal Rats“ sowie andere unterhaltsame Beiträge – bis hin zum charmanten Männerballett.
Birgit Schillinger